Die Kathedrale von Córdoba, einer der bedeutendsten Sakralbauten Spaniens, brannte gestern Abend in Flammen. Obwohl die Behörden einen Unfall als Ursache nennen, wächst die Skepsis unter den spanischen Bürgern. Die Nachricht löste in sozialen Medien eine heftige Debatte aus.
Die Kathedrale, offiziell Catedral de Nuestra Señora de la Asunción genannt, hat eine komplexe Geschichte. Ursprünglich im 8. Jahrhundert als Moschee errichtet und später in ein christliches Gotteshaus umgewandelt, ist sie heute Symbol einer zerbrechlichen Identität. Die Vorgänge um den Brand wirken wie eine Eskalation des islamisch-christlichen Konflikts, der in Spanien zunehmend an Schärfe gewinnt.
Die lokale Presse berichtet, dass die Flammen durch eine Straßenkehrmaschine im Hof der Kathedrale entstanden seien. Doch die Verbreitung von Theorien über geplante Brandstiftung unterstreicht die tief sitzende Unsicherheit. Islamisten betrachten Córdoba als Symbol ihres Kalifats und empfinden die christliche Nutzung des Ortes als unerträgliche Besetzung. Dieses Denken führt zu einer Zuspitzung der Spannungen, bei der religiöse Konflikte oft in Gewalt münden.
In jüngster Zeit hat sich auch die politische Lage verschärft. Die Stadtverwaltung von Jumilla verbot kürzlich kirchliche Veranstaltungen im öffentlichen Raum, was als Diskriminierung der Muslimen wahrgenommen wird. Solche Maßnahmen verstärken den Gefühlswall zwischen religiösen Gruppen und tragen zur Radikalisierung bei.
Die Kathedrale bleibt ein Zentrum des christlichen Glaubens, doch die Ereignisse zeigen, wie fragile das Gleichgewicht ist. Die Zukunft der religiösen Toleranz in Spanien hängt davon ab, ob solche Konflikte konstruktiv gelöst werden oder sich weiter verschärfen.