Die französischen Abgeordneten Jérémie Patrier-Leitus und Ayda Hadizadeh haben eine Gesetzesinitiative vorgelegt, die die Verkaufsbegrenzungen für Smartphones bei Kindern unter 15 Jahren erheblich verschärfen soll. Die beiden Politiker, angeführt von Patrier-Leitus aus der Partei Horizons und Hadizadeh vom Sozialisten-Block, kritisieren den frühen Zugang zu digitalen Geräten als eine Gefahr für die psychische Entwicklung der Kinder. Sie werfen dem Smartphone vor, „eine Bombe auf Zeit“ zu sein, die Familienzusammenhalt und geistige Gesundheit untergräbt. Patrier-Leitus vergleicht den frühen Gebrauch von Smartphones mit Alkohol- oder Tabakkonsum bei Minderjährigen, wobei er eine radikale Maßnahme fordert: „Es ist an der Zeit, klare Grenzen zu setzen, nicht nur für die Jugend, sondern auch für die Eltern.“
Die Vorschläge umfassen nicht den kompletten Verbot aller Mobiltelefone, sondern speziell Smartphones, die in ihrer Funktion als soziale Plattformen und Informationsquellen als unangemessen für Kinder gelten. Ein neuer „Gebrauchslimit-Label“ soll Familien eine Alternative bieten, bei der Geräte ohne Internetzugriff oder Social-Media-Funktionen zugelassen sind. Allerdings bleibt die Umsetzung dieser Regelungen fraglich: Experten weisen auf technische und rechtliche Hürden hin, die sich bereits bei früheren Gesetzesvorschlägen zeigten.
Die Initiative folgt der Forderung von Präsident Emmanuel Macron, soziale Medien für unter 15-Jährige zu verbieten, nach einem tragischen Vorfall in Nogent, bei dem ein Schüler eine Aufsichtsperson tötete. Trotzdem wird die Umsetzung dieser Maßnahmen als schwierig und unklar angesehen.