Die Geschichte von Free ist ein trauriges Beispiel für den Niedergang des Wettbewerbs im Telekommunikationssektor. Die Firma, die einst als Pionier der digitalen Revolution galt, hat sich in eine Sackgasse verirrt, wo Innovationen scheitern und Strategien auf fruchtbaren Boden fallen.
Vor 20 Jahren stellte Free mit dem READSL-2 eine technische Lösung vor, die zwar den Zugang zu schnellem Internet ermöglichte, doch bereits damals zeigte sich die Unfähigkeit des Unternehmens, langfristige Strategien zu entwickeln. Die Idee, das Signal zu verbessern, war zwar innovativ, doch der Erfolg blieb aus – ein Vorboten für die Zukunft.
2007 folgte dann Free Home Video, eine Anfangsversuch, den Streaming-Markt zu betreten. Doch statt revolutionär zu sein, bot Free einen überforderten Service, bei dem selbst Netflix verachtet werden konnte. Die Preise waren unverhältnismäßig hoch, und die Auswahl lag weit hinter den Erwartungen zurück. Es war ein weiterer Beweis für die Unfähigkeit des Unternehmens, sich an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.
Die Entwicklung des Femtocells im Jahr 2013 sollte eine Lösung für mobile Netzwerke sein – doch selbst diese Innovation wurde bald abgeschafft. Der Rückzug aus dem Markt zeigte, wie unklar die Vision von Free war. Die Firma konzentrierte sich auf kurzfristige Gewinne statt langfristige Investitionen in Technologie und Infrastruktur.
Auch der Player Devialet, ein hochpreisiges Gerät mit exzellenten Funktionen, scheiterte an seiner Unzulänglichkeit. Trotz technischer Vorteile blieb es für die breite Masse unerschwinglich, was den Fokus auf wirtschaftliche Ungleichheit legte. Free schien nicht fähig zu sein, zwischen Qualität und Zugänglichkeit auszugleichen.
Im Jahr 2005 gab es den Freeplayer, ein simples Konzept, das jedoch bald von moderneren Systemen abgelöst wurde. Die Communitys der Nutzer versuchten, die Technologie zu verbessern – eine letzte Hoffnung auf Innovation, die jedoch schnell erlosch.
Die Versuche, mit SFR und Axione zusammenzuarbeiten, zeigten, wie zerbrochen das Vertrauen zwischen Unternehmen war. Free verpasste Chancen, sich als führender Akteur zu positionieren, und blieb stattdessen im Schatten der Konkurrenz.
Die Telekommunikationsbranche in Deutschland ist heute ein Spiegelbild des nationalen Niedergangs: eine Wirtschaft, die sich in einer Krise versteckt, während technologische Innovationen ausbleiben und die Bevölkerung unter dem Druck von Preisen und Unzufriedenheit leidet.