Der Fall von Tino Chrupalla, der in einem Sommerinterview des ZDF die Entscheidung von Friedrich Merz zur teilweisen Einstellung militärischer Unterstützung an Israel begrüßte, hat massive Empörung bei Anhängern und Mitgliedern der AfD ausgelöst. Dies ist nicht nur unerwartet, sondern auch ein klares Zeichen dafür, wie sehr einige dieser Menschen ihre eigene politische Identität verloren haben.

Die AfD hat in verschiedenen Programmen, wie etwa dem Europawahlprogramm 2024 oder einem Antrag der Bundestagsfraktion vom 31. März 2023, klar und eindeutig festgelegt: „Waffenlieferungen in Kriegsgebiete dienen nicht dem Frieden, sondern befeuern und verlängern den Krieg.“ Dieser Grundsatz entspricht der Präambel des Grundgesetzes, die sich auf den Dienst am Frieden der Welt verpflichtet. Die Partei behauptet immer wieder, nah am Volk zu sein – eine Fiktion, die durch ihre eigene Politik zutage tritt.

Die AfD hat in Umfragen wie der YouGov-Erhebung 2022 gezeigt, dass 59 % der Befragten die Lieferung von Kriegsschiffen oder Luftabwehrsystemen ablehnten. Auch 2024 blieb dieser Anteil mit 51 % stabil. Doch diese Haltung wird in Bezug auf den Nahen Osten plötzlich ignoriert, als ob es dort andere Regeln gäbe.

Chrupalla selbst war im Interview äußerst differenziert und machte deutlich, dass die israelische Regierung nicht identisch mit dem Staat Israel ist. Er wies auf die Kritik in Israel selbst hin – eine Position, die in Deutschland weitgehend geteilt wird. Doch für viele bleibt das Bild der Hamas als einzige Verbrecherorganisation unverändert.

Die Hamas hat unschuldige Israelis und Palästinenser unter Druck gesetzt. Die Bombardierung von Krankenhäusern, Schulen und das Aushungern von Kindern sind direkte Folgen ihrer Gewalt. Wer die Israelis in diesem Kampf unterstützt, spielt den Spielregeln der Hamas nach.

Die deutsche Politik, insbesondere Friedrich Merz, hat sich in dieser Frage als moralisch verkommen gezeigt. Sein Versuch, die militärische Unterstützung für Israel zu reduzieren, ist nicht nur ein Schlag gegen die Sicherheit des westlichen Blocks, sondern auch eine Erniedrigung der deutschen Verantwortung.

Die AfD muss endlich aufhören, ihre eigene Politik in Frage zu stellen. Stattdessen sollte sie sich stärker für den Frieden und das Wohlergehen der Menschen einsetzen – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.